Körperkomposition verbessern

Worum geht’s?

Mit zunehmendem Alter kommt es bei jedem zu einem fortschreitenden Abbau von Muskelmasse und -kraft. In der Medizin wird dieser Prozess teilweise mit dem Begriff „Sarkopenie“ beschrieben. Er beginnt in Teilen bereits im mittleren Erwachsenenalter und beschleunigt sich etwa ab dem 50. Lebensjahr. Jährlich geht dabei etwa 0,5 – 1 % der Muskelmasse verloren, während der Kraftverlust sogar doppelt bis fünfmal so hoch ausfallen kann. Dieser natürliche Abbauprozess wird durch eine Tumorerkrankung und die entsprechende Therapie zusätzlich beschleunigt.

Muskelmasse und Kraft sind wichtige Indikatoren für die körperliche Funktionsfähigkeit. Insbesondere Menschen mit einer Krebserkrankung beklagen einen besonders starken Rückgang dieser Fähigkeiten. Während sich die Sarkopenie auf die Skelettmuskulatur und deren Funktion bezieht, leiden manche onkologische Patienten zusätzlich unter einer sogenannten Tumorkachexie.

Die Tumorkachexie ist ein multifaktorielles Syndrom, bei dem es nicht nur zum Abbau von Muskelmasse, sondern auch zu einem Verlust von Speicher- und Bauchfett kommt. Dies beeinträchtigt die Funktion der Organe erheblich. Tumorkachexie ist mit einer deutlichen Reduktion der Lebensqualität und einer schlechteren Krankheitsprognose assoziiert.

Was kann ich erreichen?

Eine gezielte Behandlung und frühzeitige Intervention sind entscheidend, um die Auswirkungen sowohl der Sarkopenie als auch der Tumorkachexie zu mindern und die Lebensqualität zu verbessern. Vor allem ein gezieltes Krafttraining ist in der Lage, Muskelmasse aufzubauen bzw. zu erhalten. Wie zahlreiche Studien belegen, stellen onkologische Patienten hierbei keine Ausnahme dar. So konnten Patienten, die Krafttraining betrieben den beschleunigten Abbauprozess, der mit der Tumorerkrankung einhergeht, nicht nur aufhalten, sondern ihm sogar entgegenwirken, d.h. über das Ausgangsniveau hinaus, an Muskelmasse und -kraft gewinnen. Zusätzlich verbesserte sich die Lebensqualität der Trainierenden und sie konnten tumor- und therapieassoziierte Nebenwirkungen lindern.

Was kann ich tun?

Durch ein regelmäßiges Krafttraining (2 mal pro Woche) kann dem Rückgang der Muskelmasse und insbesondere der körperlichen Funktion entgegengewirkt werden. Das Training sollte moderat bis intensiv sein. Bei höheren Intensitäten ist die Betreuung durch eine Fachkraft ausdrücklich empfohlen.

Auch bei Tumorkachexie ist Krafttraining wirksam. Von einem reinen Ausdauertraining sollte jedoch abgesehen werden, um die Energiebilanz nicht noch weiter in Richtung des ohnehin schon beschleunigten Gewichtsverlustes zu verschieben. Leiden Sie an starkem Gewichts- und Funktionsverlust, sollten Sie sich vor Beginn eines Trainings in jedem Fall von Experten beraten lassen. Das Training sollte zudem unter Aufsicht von qualifiziertem Personal stattfinden.